Sehr geehrte Universitätsleitung, Euer Hochwürden,
nach dem erneuten Präsidentendebakel an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (siehe dazu: http://www.sueddeutsche.de/bayern/233/469786/text/), hat sich das zweite Jahr des deutsch-franzöischen Doppelstudiengangs Politikwissenschaft nun zu einer Kandidatur auf den vakanten Stuhl des Präsidenten beschlossen. Was Prof. Dr. Hemel und Prof. Dr. Hütter nicht geschafft haben soll mit uns jetzt Wirklichkeit werden: Wir werden der KU neues Leben einhauchen und so ins Feld der deutschen Spitzenuniversitäten vordringen. Mögliche Einwände möchten wir gerne schon im Voraus entkräften:
- Auslandserfahrung: Haben wir mehr als genug. Nach einem Jahr in Rennes sind wir mit fremdartigen Arbeitsmethoden vertraut und konnten erfolgversprechende Kontakte mit führenden Köpfen anderer Länder knüpfen. Was die Sprachkenntnisse angeht, so sprechen wir fließend Französisch, Englisch (von einigen Ausnahmen abgesehen), Ungarisch, Saarländisch, Afghanisch und Gossensprache. Außerdem können wir auf Spanisch Butter kaufen.
- Belastungsfähigkeit: Ebenfalls hervorragend. Zehn Monate in Rennes haben uns in wahrhaftige Arbeitstiere verwandelt. Sie wollen für morgen eine zehnseitige Abhandlung über den Leidensweg Jesu? Kein Problem, wie liefern ihn, selbst wenn wir keine Ahnung vom Thema haben. Nach einem Monat härtester Prüfungen haben wie uns ohnehin an ein Leben ohne Schlaf gewöhnt.
- Religion: Hier räumen wir einige Defizite ein, jedoch sind gelegentliche blasphemische Aüßerung auf die bereits erwähnte Arbeitsbelastung zurückzuführen. Momentan ist halt noch mehr labora als ora. Aber immerhin sind wir alle nicht geschieden und zu 4/11 katholisch. Unsere Treue zu Benedikt XVI. ist ebenfalls über jeden Zweifel erhaben. Unsere missionarischen Aktivitäten sind sicher noch ausbaufähig, dafür haben wir schon einige Dämonenaustreibungen vorgenommen (meistens am Donnerstagabend) und eine als Geschichtsprofessorin getarnte Hexe ihrer gerechten Bestrafung zugeführt.
Wir hoffen, Sie mit dieser Bewerbung überzeugt zu haben und freuen uns auf Ihre Anwort. Unser Amt könnten wir bereits nach der Sommerpause im Oktober antreten.
Hochachtungsvoll
Das zweite Jahr des DFS
vor 15 Jahren
2 Kommentare:
Besser geht's nimmer :-)
Aufgrund dieser Bewerbung würde ich Euch meine Stimme geben.
Und außerdem hat der Verfasser vergessen, dass einer der Bewerber mal in der Vorschlagsliste für den Pabst war. War zwar damals der erste evangelische Pabst gemeint, aber immerhin Pabst ist Pabst. Dann wird eben aus der KU eine EU, das ist modern, europäisch und passt somit in die heutige Zeit.
« Fides et ratio binæ quasi pennæ videntur quibus veritatis ad contemplationem hominis attollitur animus.»
Le voilà notre apport religieux !
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