Woran merkt man, dass Klausurenphase ist?
Der Verbrauch an legalen Aufputschmitteln (Kaffee, Traubenzucker, bei manchen auch Bier) steigt sprunghaft an, im Kühlschrank liegen haufenweisen Fertiggerichte und das eigene Zimmer wird langsam von der unter dem Bett wuchernden Staubschicht in Besitz gekommen, ohne dass man etwas dagegen tun könnte. Denn zum Aufräumen bleibt nun mal keine Zeit.
Nach zwei entbehrungsreichen Wochen außerhalb der Gesellschaft (lange nächtliche Dialoge mit Abdülhamid II "Le Pieux" zählen wohl kaum als soziale Kontakte) haben wir die Examen jedoch endlich hinter uns gebracht. Die Ergebnisse werden noch etwas auf sich warten lassen, was jetzt allein zählt ist die Tatsache, dass es endlich vorbei hat.
Wer allerdings hofft, sich nun ein wenig ausruhen und die Seele baumeln lassen zu können, sieht sich schnelle enttäuscht. Vier kümmerliche Tage hatten wir, um die Batterien aufzuladen.
Seit gestern hat das neue Semester angefangen, und Foltermeister Gilles Richard und seine Schergen haben sich auch schon gleich eine ganze Reihe kleiner Gemeinheiten ausgedacht, um uns zu piesacken: Ein mancher von uns musste beim Blick auf seinen ohnehin schon vollgepackten Stundenplan feststellen, dass er an drei Tagen bis 21 Uhr am IEP bleiben darf (demnächst verlangen sie sicher auch noch Zweitwohnsitzsteuer). Zudem müssen wir, kaum den "partiels" entronnen, uns auf eine Prüfung in Office-Software vorbereiten. Und als reichte das nocht nicht aus, hat unser "Directeur des Études" auch noch festgelegt, dass von jetzt an in den Vorlesungen keine Pausen mehr gemacht werden sollen.
Was bei uns zumindest empörtes Fluchen hervorruft, entlockt unseren französischen Mitstudenten jedoch allenfalls ein müdes Achselzucken. Anscheinend steckt in jedem Franzosen ein kleiner Masochist, denn statt energisch gegen diese von oben diktierten Maßnahmen zu protestieren, ergeben sie sich willig ihrem Schicksal. Und das soll das Land sein, das "révolution" noch immer mit einem großen "R" schreibt? Wenigstens eine kleine Protestaktion, ein Warnstreik (darin sind die Franzosen doch sonst so gut!) oder zumindest das Hissen roter Fahnen im Kreuzgang wäre wünschenswert. Stattdessen: Brave Angepasstheit.
Die Revolution frisst ihre Kinder. Und das IEP frisst uns.
Der Verbrauch an legalen Aufputschmitteln (Kaffee, Traubenzucker, bei manchen auch Bier) steigt sprunghaft an, im Kühlschrank liegen haufenweisen Fertiggerichte und das eigene Zimmer wird langsam von der unter dem Bett wuchernden Staubschicht in Besitz gekommen, ohne dass man etwas dagegen tun könnte. Denn zum Aufräumen bleibt nun mal keine Zeit.
Nach zwei entbehrungsreichen Wochen außerhalb der Gesellschaft (lange nächtliche Dialoge mit Abdülhamid II "Le Pieux" zählen wohl kaum als soziale Kontakte) haben wir die Examen jedoch endlich hinter uns gebracht. Die Ergebnisse werden noch etwas auf sich warten lassen, was jetzt allein zählt ist die Tatsache, dass es endlich vorbei hat.
Wer allerdings hofft, sich nun ein wenig ausruhen und die Seele baumeln lassen zu können, sieht sich schnelle enttäuscht. Vier kümmerliche Tage hatten wir, um die Batterien aufzuladen.
Seit gestern hat das neue Semester angefangen, und Foltermeister Gilles Richard und seine Schergen haben sich auch schon gleich eine ganze Reihe kleiner Gemeinheiten ausgedacht, um uns zu piesacken: Ein mancher von uns musste beim Blick auf seinen ohnehin schon vollgepackten Stundenplan feststellen, dass er an drei Tagen bis 21 Uhr am IEP bleiben darf (demnächst verlangen sie sicher auch noch Zweitwohnsitzsteuer). Zudem müssen wir, kaum den "partiels" entronnen, uns auf eine Prüfung in Office-Software vorbereiten. Und als reichte das nocht nicht aus, hat unser "Directeur des Études" auch noch festgelegt, dass von jetzt an in den Vorlesungen keine Pausen mehr gemacht werden sollen.
Was bei uns zumindest empörtes Fluchen hervorruft, entlockt unseren französischen Mitstudenten jedoch allenfalls ein müdes Achselzucken. Anscheinend steckt in jedem Franzosen ein kleiner Masochist, denn statt energisch gegen diese von oben diktierten Maßnahmen zu protestieren, ergeben sie sich willig ihrem Schicksal. Und das soll das Land sein, das "révolution" noch immer mit einem großen "R" schreibt? Wenigstens eine kleine Protestaktion, ein Warnstreik (darin sind die Franzosen doch sonst so gut!) oder zumindest das Hissen roter Fahnen im Kreuzgang wäre wünschenswert. Stattdessen: Brave Angepasstheit.
Die Revolution frisst ihre Kinder. Und das IEP frisst uns.
4 Kommentare:
Wunderbar Matze, du hast es genau getroffen!
geiler text matze!
was wir brauchen ist revolucción!!!!
Ah, ça, nous à l'époque on savait faire: bloquer les entrées, mettre les bancs au travers des portes, assiéger les amphis, débattre puis gueuler dans la rue...Vous ètes mal tombé on dirait! La jeunesse se perd! Le monde se fout de tout. Rien ne va plus...
Allez c'est pas grave, Matze vous allez survivre, et en sortir grandi! (chouette texte au passage!!)
Pour le masochiste qui sommeille en chaque Français, je conteste totalement.
Y a pas un TD "guérilla urbaine" ce semestre?
Et Yann tu réponds quand à ma question du message précédent? El Puncho est encore dans ton cerveau ou quoi?!
Es ist eine Freude Deine Texte zu lesen!
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